Donnerstag, 25. September 2014

Kritik zu 7bte Zwerg

Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die gute. Der 7bte Zwerg ist der beste deutsche Animationsfilm, der 2014 in die Kinos kommt. Und das ist dann auch schon die schlechte Nachricht.
Die Geschichte basiert auf dem Otto-Franchise „Sieben Zwerge allein im Wald“, die beiden Realverfilmungen haben immerhin über 10 Millionen Besucher in die Kinos gelockt. Eine gutgebaute Geschichte zu erzählen mit Entwicklungen in den Charakteren war ja nun das hehre Ziel der Otto-Filme nicht, doch nun muss für ein all zu junges Kinderpublikum eben dies passieren und geht natürlich gründlich schief. Hier die Highlights mal knackig gespoilert: Zwerg Bubi lernt seinen Schnürsenkel zu binden und ein alter Drache überwindet seinen Burn-Out! Huiiii! Dabei ist die schiere Existenz des Films eine tolle Sache: der Regisseur des Films, Harald Siepermann, verstarb während der frühen Phase der Produktion viel zu jung an einem Krebsleiden und viel zu wenig seines grandiosen Talents findet sich so im Film wieder. Die Tatsache, dass Trickfilm-Quereinsteiger Douglas Welbat als Produzent ausschließlich deutsche Trickstudios an dem Film hat arbeiten lassen, ist eine sehr gute Nachricht. Und natürlich wieder eine extrem schlechte. Denn theoretisch gesehen, wäre eine adäquate Trickfilmproduktion auf hohem Niveau hierzulande wohl möglich, wenn technische wie kreativ-künstlerische Probleme und Differenzen eine effiziente Zusammenarbeit ziemlich unmöglich machen würde. Die gute Nachricht ist, es wird weitere deutsche Trickfilme geben, die schlechte Nachricht..., naja, Sie wissen schon!
Johannes Wolters

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