Dienstag, 19. August 2014

Indachs goes Guardians of the Galaxy (Teil 2) Eure Kritiken zum Film

Rocket und der Indachs - ein perfektes Team. Toller neuer Indachs von Enrico Schoebben
Moritz Mayerhofer, Kevin Clare und Enrico Schoebben beim Berliner Screening von Guardians of the Galaxy

 Es ist schon länger her dass mich ein Marvel Film wirklich aus den Zocken gehauen hat, zu repetitiv, zu berechenbar. Aber schon der erste Trailer zu Guardians of the Galaxy versprach mehr als nur Schema F.
Eine Space Opera-Komödie mit unkonventionellen Helden, 70er Jahre Soundtrack und das ganze von Regisseur James Gunn, ist auf jeden Fall eine gelungene Kombination und eine angenehme Abwechslung vom Superhelden Einerlei. Visuelle bietet Guardians, mit einer Mischung aus hervorragendem CGI und detaillierten Sets, Science-Fiction auf höchstem Niveau. Aber das Highlight ist der Cast.
Chris Pratt findet für seinen Peter Quill genau das richtige Maß an liebenswert und badass.
Bradley Cooper als Rocket und Vin Diesel als Groot erinnern zwar stark an Han Solo und Chewbacca, müssen sich vor dem Vergleich aber auch nicht verstecken.
Und sogar der in den Trailern relativ blasse Drax von Dave Bautista, überrascht mit einer guten Portion Humor und charakterliche Tiefe.
Nur Zoe Saldana's Gamora hätte ruhig etwas exzentrischer sein können, denn ernste und geradlinige Figuren hat sie schließlich schon in den Sci-Fi Blockbustern Avatar und Star Trek gespielt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Informationsflut zu Beginn. Innerhalb von wenigen Szenen werden so viele Figuren bzw. Fraktionen und deren Motive vorgestellt, dass man kaum noch folgen kann. Aber das tut dem großen ganzen kaum Abbruch, denn im Verlauf des Films kann man sich das ganz gut zusammenreimen und die Mischung aus Action, Emotionen und Humor passt für meinen Geschmack perfekt.
Enrico Schoebben


Ein amerikanisches Krankenhaus, Ende der 80ger Jahre. Ein kleiner junge hört auf seinem Walkman ein Mixed-Tape.
Dann wird er ans Sterbebett seiner krebskranken Mutter gerufen, die ihm einige letzte Worte sagen möchte. Doch der kleine Peter Quill ist so schockiert und verwirrt, dass er nicht einmal ihre ausgestreckte Hand nehmen möchte.
Die Mutter stirbt, Peter flieht aus dem Krankenhaus und wird von Aliens entführt.
Diese emotionale Eingangsszene rührte mich fast zu Tränen - doch es war die letzte Szene dieser Art in "Guardians of the Galaxy".
Ab hier begann ein munteres Spektakel mit jeder Menge Eye-Candy und Witz. Jedes Mal, wenn eine ruhige, romantische oder anderweitig rührige Szene in Kitsch oder zu viel Pathos abzudriften drohte, störte einer der fünf eigenwilligen und absurden Protagonisten die Szene mit einem völlig unpassenden Spruch oder einer witzigen Aktion.
Ganz passend finde ich den Vergleich zu "Transformers 4", der diese Kurve leider nicht kriegte. Im Gegensatz zu "Guardians of the Galaxy" nimmt sich "Transformers" leider bierernst und rief bei mir ständig Fremdschämen und ungläubliges Kopfschütteln hervor.
Bei "Guardians" kam man aus dem Lachen selten raus und sparte doch nicht an jeder Menge Spannung. Keiner der Helden hat eine weiße Weste, doch im Innern haben sie ein gutes Herz.
Der Animator in mir wurde belohnt mit toll animierten Aliens (den Oberbösewicht einmal ausgenommen), viel Weltraum-Fantasy und jeder Menge Zerstörung.
Wolfram Kampffmeyer

Peter Quill: „Ich bin Starlord“
Kree Soldat: „Wer?“
Peter Quill (genervt): „Star-looord...“

Wie dem hartgesottenen Kree Soldaten ging es auch mir, als sich Hauptdarsteller Chris Pratt mit jenem Pseudonym vorstellte.
Obwohl ich mich im Marveluniversum sehr gut auskenne, waren die „Guardians of the Galaxy“ nie so in meinem Focus gerückt.
Das mag zu einem daran liegen, dass Welttraumabenteuer bei mir eher in die Kategorie „Star Wars/Trek“ fallen und m.M.n. nichts mehr mit dem Superheldengengre zu tun haben.
Denn Superhelden von Erde und auf der Erde sind einzigartig. Supeheroes from Space in Space sind keine Superheroes sondern einfach nur Aliens. Und Aliens unter Aliens sind.....ok, das führt zu weit.
Hinzu kommen noch schießwütige Waschbären und prügelnde Bäume.....
Ich habe deswegen das bekannte Marvelintro im Vorspann ignoriert und den Streifen durch die SciFi-Action-(3D)Brille betrachtet.
Ich muss sagen, dass der Film sehr lustig ist. Diesen Umstand verdankt man den Hauptcharakteren, die unterschiedlicher nicht sein können. Die Stärke, dass das Drehbuch sich sehr auf das Zusammenspiel der Helden stützt ist auch gleichzeitig seine Schwäche.
Die Story ist schal und der Bösewicht gesichtslos und absolut langweilig.
Das CGI ist für die heutige Zeit Standard, bot aber auch einige interessante Schauplätze. Als Beispiel sei die Minenkolonie genannt.
Rocket Raccoon ist super animiert und Vin Diesel konnte als Baum endlich mal seine Schauspielkunst beweisen.
Leider gab es keinen Cliffhanger für den nächsten Marvelfilm. Der war wohl für die Pressevorführung nicht vorgesehen gewesen. Aber dieses zu verschmerzende Defizit wurde vor Beginn der Vorstellung verkündet. Grund genug für mich, den Streifen nochmal anzusehen.
Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer Film, der neugierig auf eine Fortsetzung macht und doch bei mir das Interesse geweckt hat, sich die Comics nun mal etwas genauer anzusehen.
Ich hoffe, dass ein Sequel mit einer spannenderen Story daher kommt und man diesen Teil als „Die Helden stellen sich vor“ verbuchen kann.
Markus Laue

Moritz Mayerhofer
" 'Guardians of the Galaxy' ist der riskanteste Film, den wir seit Iron Man auf die Beine gestellt haben" erklärt Produzent Kevin Feige.
Kein Wunder, dass an allen Ecken und Enden mächtig geklotzt wird:
Viele bekannte Schauspieler, eine solide gestrickte Story, Weltklasse VFX, Action und Humor - Guardians hat alles was man sich von einer unterhaltsamen Comicverfilmung wünscht.

Die Geschichte knüpft an das bekannte Marvel-Universum an und öffnet es wieder etwas weiter.
Weit weg von der Erde erzählt der Film die Geschichte wie ein Haufen von Einzelkämpfern zu einem Team zusammenwachsen um die Galaxie zu retten. Jeder Einzelne ist für sich verrückt, unterbelichtet oder sonst wie gestört und getrieben von Rache, Wut oder Verlust. Dies sorgt zwangsweise für viel Spannung und Humor zwischen den Protagonisten.

Die Produzenten und der Regisseur/Drehbuchautor leisten sich die Freiheit "grober" und "dreckiger" zu sein als in den letzten Marvel-Filmen. Das tut dem Film äusserst gut und man fühlt sich zuweilen an das Understatement von "Hitchikers Guide to the Galaxy" und die Dynamik von "Indiana Jones" erinnert. Dazu nostalgische 70er Musik und fertig ist ein erfrischender Start in ein neues Franchise.

Man hat ja mittlerweile schon vieles gesehen. Insofern sind bunte Bilder und Explosionen alleine nicht genügend. Die Stärke von 'Guardians of the Galaxy' liegt in den bizarren Figuren und ihrem Charakter.
Es macht großen Spaß den Film zu sehen - dennoch ruht sich der Film zuweilen auf einer einzigen Art von Humor aus und versäumt es hier und da emotional Fahrt aufzunehmen. Die Motive der Guardians sind etwas einfach gestrickt und hätten vielleicht etwas mehr Luft gebraucht um Tiefe zu entwickeln.

Marvel gelingt zwar kein Meilenstein der Comic-Filme aber dennoch ein knalliges Feuerwerk der Unterhaltung das sein Geld sicher wieder einspielen wird. Betrachtet man die Filme der letzten Jahre kann man nur sagen: "Glückwunsch Marvel - andere Big-Budget Produzenten könnten sich wahrlich eine Scheibe von dir abschneiden!". Freuen wir uns auf Teil 2 der Guardians!
Moritz Mayerhofer
www.studionice.de

Obwohl ich die Comics nie gelesen habe, bin ich seit dem ersten "Iron Man" begeistert von den Marvel Filmen, die mit fast jeder neuen Ausgabe besser werden. So hob nicht zuletzt die “The Avengers” die Messlatte noch einmal gewaltig.


Dementsprechend große Erwartungen hatte ich also an “Guardians of the Galaxy”, eine Geschichte von der ich bis zum ersten Teaser nicht einmal wusste, dass sie existiert. Und so habe ich mich von Beginn an gefragt, ob es Marvel gelingt, in einem Film gleich fünf neue Charaktere mit dem Publikum vertraut zu machen.


Diese Sorge sollte sich jedoch als unbegründet erweisen, denn der Film schafft es, die Hauptcharaktere sehr schnell und prägnant einzuführen und baut dabei ein Tempo auf, das bis zum Ende gehalten wird. Der Film setzt dabei auf den selben Humor, wie er bereits aus den anderen Marvel-Verfilmungen bekannt ist, schafft es aber, diesen noch weiter auf die Spitze zu treiben.


Insbesondere haben es mir aber die Bilder angetan. Seit "Watchmen" ist "Guardians of the Galaxy" der erste Film, der auf mich auch visuell wie eine Comic-Verfilmung wirkt. Von den satten Farben, über die Bildkomposition bis hin zur Konzeption von Kamerafahrten sah alles ganz so aus, als sei es eine direkte Übertragung aus der Comicbuch-Vorlage.


Bleibt nur noch die Frage, ob die Wächter der Galaxis mit dem übrigen Marvel-Universum mithalten können. Und für mich ist diese mit einem klaren "Ja" zu beantworten. Obwohl die Geschichte an sich nichts revolutionär Neues ist, wird sie in einer Art und Weise präsentiert, die “Guardians of the Galaxy” in meinen Augen neben “The Avengers” zur bisher besten Marvel Verfilmung macht.


Ich bin gespannt zu sehen, wie sich diese neue Welt in die bereits etablierten Geschichten eingliedern wird.

Tom Kuespert
Köln


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